Tödliche Olivenernte

Tödliche Olivenernte

Millionen von Zugvögeln sterben jährlich bei der Olivenernte. Verantwortlich dafür ist die Industrialisierung der Landwirtschaft. 

So titelt ein Beitrag im Heft „Konsument“ – Ausgabe 11/2020.  Zeit, wieder einmal Stellung zu beziehen. 

Industrielle Oliven-Landwirtschaft

Anbau und Ernte verfolgen nur ein Ziel: so viel Olivenöl wie möglich.

Intensive Landwirtschaft. In langen Reihen und kurzen Abständen gepflanzte Hybrid-Olivenbäumchen.

Mit gezielter Nährstoffzufuhr werden sie zu Turboerträgen gemästet und sind dann als Pflanze schnell erschöpft. Nach wenigen Jahren werden sie einfach ausgetauscht.

Durch ihre künstliche Oberflächenernährung entwickeln sie wenige Wurzeln in die Tiefe und nehmen daher wenig mineralische Nährstoffe auf, aus denen sich aber später Aromen bilden würden.

Erntevorgang: Solch ein Vollernter, Bild oben, fährt in einer Stunde über einen Hektar mit etwa 3000 Bäumchen. Danach sieht jedes aus wie das sprichwörtlich „gerupfte Huhn“.
Nicht schwer vorstellbar, dass – vor allem bei Nachternten – alles darin befindliche Leben – Vögel und andere Kleintiere – hoch gefährdet ist.

Olivenernte bei arteFakt

Unser Fokus liegt NICHT auf Masse, SONDERN auf Qualität.

Unsere Produzenten haben sich bewusst der extensiven Landwirtschaft verschrieben.

Aus diesem Denken und Tun heraus, erzeugen sie Jahr für Jahr ehrliche und saubere Olivenöle mit hochwertigen Inhaltsstoffen. Gewonnen aus Oliven, jahrzehntealter Bäume.

Echtes Olivenöl Nativ Extra.

Erntevorgang bei unseren Produzenten:
3 ArbeiterInnen brauchen etwa 20 Minuten, um einen mittelgroßen Olivenbaum abzuernten.

Leicht einzusehen, dass bei dieser Art der Ernte kein Baumbewohner zu Schaden kommt.

Intensive versus extensive Landwirtschaft. Wir Verbraucher entscheiden, ob wir Qualität oder Masse den Vorzug geben. Es liegt nur an uns.

Nachhaltigkeit bei arteFakt

Nachhaltigkeit bei arteFakt

Wir von arteFakt sind der Meinung, die Essenz eines glücklichen Lebens ist es, es zu genießen. Unsere Vorstellung von Genuss ist allerdings untrennbar mit einer intakten Natur verbunden. Deshalb wird sowohl Nachhaltigkeit als auch fairer Handel bei uns großgeschrieben. 

So stammen beispielsweise unsere Olivenöle zu 100 % aus NICHT auf Massenproduktion ausgelegten Betrieben.

Die Olivenbäume unserer Oliviers dürfen und durften in Ruhe wachsen und gedeihen. So können sie tief wurzeln und die natürlichen Mineralstoffe der Böden aufnehmen. Eine chemische Wachstumsdüngung ist somit völlig unnötig. Die Oliven selbst werden vornehmlich in Handarbeit geerntet, was wiederum die Bäume schont.

Nachhaltigkeit & Fairness

Auch bei der Verpackung haben wir auf eine möglichst umweltfreundliche Variante gesetzt. Die Weißblechkanister, in denen unser Olivenöl abgefüllt ist, sind zum einen besser recycelbar als Glasflaschen und zum anderen logistisch von Vorteil. Diese möglichst effektive Verpackung verringert so die Emissionen deutlich. Besonders die, die beim Transports entstehen. Durch den direkten Vertriebsweg (Olivenbauer – arteFakt – Konsument) verzichten wir außerdem auf Mischkalkulationen. So erhalten alle Beteiligten einen fairen Anteil und der Preis unserer Öle entspricht dem tatsächlichen Wert des Produkts.

Dass diese Werte auch von unseren Partnerunternehmen vertreten und gelebt werden, ist uns sehr wichtig und Voraussetzung für eine konsequente und authentische Nachhaltigkeitspolitik. Deshalb freuen wir uns besonders über unsere Zusammenarbeit mit Teekampagne. Ein Unternehmen, das in diesem Bereich ein wahrer Vorzeigebetrieb ist. Neben unzähligen Bemühungen besonders umweltfreundlich zu wirtschaften (Schiff statt Flugzeug, Verzicht auf Zwischenhandel, Reduktion des Verpackungsmaterials durch Großpackungen,…) unterstützt Teekampagne außerdem großartige Sozial- und Nachhaltigkeitsprojekte. Darunter das Programm „Save the Environment and Regenerate Vital Employment“ (S.E.R.V.E.). Zusammen mit dem WWF India werden hierbei seit 1992 die Berghänge in Darjeeling wieder aufgeforstet* und Projekte zur Unterstützung der Menschen Vorort vorangetrieben.

* Bei uns – arteFakt – sind damit, wenn auch in kleinerem Umfang, unsere
Museumshaine in Apulien und auf Kreta vergleichbar – zum Erhalt
alter Kulturlandschaften.

Faires und nachhaltiges Handeln ist also alles andere als eine Wunschvorstellung. Auch wenn wir uns sicher sind, dass wir schon vieles richtig machen…

Jetzt und in Zukunft

…wir wissen auch, dass es noch einiges zu tun gibt.
Denn nachhaltiges Handeln ist Tun, Ziel und Vision in Einem.

Grillen – gesunde Ernährung

Grillen – gesunde Ernährung

Grillen macht Freude – stimmt!
Grillen ist eine gesunde Zubereitungsmethode – stimmt auch; „grundsätzlich“, wenn man gesundheitsgefährdende Fehler vermeidet!

Wie Sie den Spaß am Grillen genießen können, worauf Sie bitte achten und wie Sie mit wenigen Handgriffen „Antiox-Marinaden und -Soßen herstellen, finden Sie in diesem Artikel.

 

Grillen und gesunde Ernährung

Laue Abende und bis in die Nacht hinein draußen sein – das ist Grillzeit. Und Gegrilltes soll ja auch gesund sein. Doch was ist mit den schädlichen Rauchinhaltsstoffen, dem verbrannten herabgetropften Fett und der gebräunten Kruste? Wie kann man gesund grillen?
Wie alles was mit Feuer zu tun hat, hat das Grillen über Feuer etwas sehr Archaisches. (Strom-, Gas- und Infrarot-Griller fallen in diesem Beitrag weitgehend durch den Rost!) Und schließlich ist Grillen die älteste Garmethode überhaupt. Das Feuer, über dem das Essen zubereitet wird, der Duft des Holz-Rauches, dazu das köstliche Röst-Aroma, die Vielfalt der Hauptspeisen, Beilagen, Soßen und Drinks, mmh – wer da nicht Lust bekommt …

 

Low Fat & Low Carb

Tatsächlich ist Grillen eine Zubereitungsmethode, die gut in eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise passt. Neben dem klassischen Fleisch und Fisch bieten sich allerlei vegetarische und vegane Lebensmittel an, von der Eiweißbombe bis zum Gemüsespieß. Die Garzeiten sind kurz und vitaminschonend, und es ist wenig oder gar kein Fett nötig. Auch „Low Carb“ ist beim Grillfest keine Herausforderung, schließlich wird man von Fleisch, Fisch, Grillkäse, Gemüse und sogar Obst bei all den soßigen und salatigen Beilagen mehr als satt.

 

Gesund grillen auf einen Blick

• Rauchinhaltsstoffe abschirmen durch Alufolie oder Grillschalen!
  Am Schluss dieses Artikels gibt es noch wissenswertes zu Aluminium! 

• Brennmaterial: Kein Papier und kein harzreiches Holz oder Zapfen verwenden!
Weitgehend schadstoffarm verbrennen Holzkohle und Holzkohlebriketts.

• Kein Geräuchertes oder Gepökeltes grillen!

• Das Grillgut darf nicht über der Flamme und nicht im Rauch liegen.

• Nicht länger als nötig am Grill liegen lassen.

• Reichlich Kräuter, Gewürze, Senf, Zwiebeln und Knoblauch verwenden; siehe dazu unten im Artikel.

• Lebensmittel (v. a. tierische!) nicht in der Sonne „schwitzen“ lassen.

• Dunkelbraune und schwarze Stellen entfernen.

 

Grillen ist gesund! Wenn …

… man seine Feinde kennt. Denn wo Feuer ist, da sind auch Hitze und Rauch; beides ist selten gesund. Auch wenn nichts anbrennt. Eine Reihe krebserregender Stoffe steigen mit dem Grillrauch auf oder entstehen in der scharfen Hitze. Da heißt es: Die Grilldauer kurz halten und Grillschalen verwenden.

 

• PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) wirken im Tierversuch krebserregend und erbgutverändernd. Es ist jedoch nicht geklärt, ob sie aus der Nahrung überhaupt ins Blut aufgenommen werden.
PAK entstehen in der Glut, wenn das Feuer zu wenig Sauerstoff bekommt und stark raucht. Hat das Feuer einen guten „Zug“, bildet sich weniger Rauch.
Auch auf die Glut tropfendes Fett verbrennt zu PAK. Benzypren – korrekt „Benzo[a]pyren“ – ist ein solcher PAK.

 

• HAA (Heterocyclische aromatische Amine) entstehen in proteinreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Käse, Fisch und Tofu ab 150 °C. Sie wirken im Tierversuch krebserregend; Studien am Menschen scheinen dies zu bestätigen. Abhilfe schaffen Grillschalen und -folien sowie reduzierte Grillzeiten.

 

• Acrylamid ist eine als krebserregend und erbgutschädigend eingestufte Substanz, die bei trockener Hitze ab 180 °C aus Stärke und Eiweiß entsteht. Alle tierischen Lebensmittel sind stärkefrei und somit nicht betroffen. Hier geht es um Gemüsesorten wie (Süß-)Kartoffeln, aber auch Brot und Gebäck. Sie können am Grill zu einer ernstzunehmenden Acrylamid-Quelle werden und sollten daher immer im Randbereich des Grills oder in Folie gegrillt werden.

 

Ein gewisser Acrylamid-Gehalt der Nahrung ist übrigens unvermeidbar, wenn man sich nicht ausschließlich von Rohkost ernähren möchte. Neueren Studien zufolge ist jedoch fraglich, wie viel Acrylamid aus der Nahrung ins Blut gelangt – und ob überhaupt. Eindeutige Belege für eine krebsfördernde Wirkung von Acrylamid gibt es jedenfalls nicht.

 

• Acrolein: Wenn herabtropfendes Fett auf den Kohlen nicht vollständig verbrennt, zersetzt es sich und verdampft: Es entsteht das flüchtige Acrolein – als Reinstoff eine stechend riechende Flüssigkeit, die krebserregend ist und die Augen- und sonstige Schleimhäute reizt.

 

• Lipidperoxide (= Fettsäureradikale): Ungesättigte Fettsäuren verwandeln sich bei Erhitzung nicht in gesättigte Fettsäuren, wie oft fälschlich behauptet wird, diese wären nicht grundsätzlich schädlich. Stattdessen werden diese wertvollen, aber empfindlichen Fettsäuren durch zu lange, starke Hitze oxidiert – es entstehen krebserregende Fettsäureradikale. Was hilft: Kurz, mit dem Grillgut angepasster Hitze grillen, und nichts anbrennen lassen!

Kein Geräuchertes oder Gepökeltes auf den Grill!

Das Nitrit im Pökelsalz bewirkt, dass Fleisch und Wurst beim Garvorgang rot bleiben. Nitrit bildet bei großer Hitze mit Eiweiß die schädlichen Nitrosamine. Beim Grillen sind die Temperaturen viel heißer als beim Kochen, sodass diese Nitrosamine viel leichter entstehen können. Geräuchertes wiederum enthält schon von vorneherein Rauchinhaltsstoffe. Es darf nur auf den Grill, wenn die geräucherte Oberfläche weitgehend entfernt wird, da man sonst die doppelte Belastung hätte.

 

Frankfurter-Würstel sind gepökelt und – wenn auch nur leicht – geräuchert. Darum dürfen sie gekocht, nicht aber gebraten werden; dafür gibt es Bratwürste, und die sind grau. Auch Speck sollte nur gegrillt werden, wenn man rohen („grünen“) Speck verwendet, der weder geräuchert noch gepökelt ist. Die Devise ist also: Zum Grillen nur graue Würstel und grünen Speck!

 

!! 1 kg unsachgemäß gegrilltes Fleisch kann gleich viel Benzpyren enthalten wie der Rauch von 600 Zigaretten !!

 

Marinade & Grillsoße als Antiox-Waffen

Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter und Gewürze helfen dem Körper, mit den ungesunden Stoffen fertig zu werden. Sie enthalten bioaktive Stoffe, die zellschädigende Substanzen abfangen können, wie sie im Holzrauch und am Grillgut entstehen. Zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen gehören ätherische Senföle (Senf, Kren, Kresse), Lauchöle (schwefelhaltige Aminosäuren, z.B. Allicin im Knoblauch), Capsaicine (Paprika und Chili) und Gingerol (Ingwer).

Speziell die stark aromatischen mediterranen Würzkräuter enthalten verschiedenste Substanzen, die krebserregende Stoffe abfangen können. Zum Beispiel Antioxidantien. In einer Studie wurde eine verblüffende Wirkung mit 7 g getrocknetem Rosmarin in 100 g Marinade erzielt, indem Fleisch und Fisch für einige Stunden darin eingelegt wurde. Vergleichbare Effekte sind von Salbei, Ysop, Thymian, Oregano oder Bohnenkraut zu erwarten. Sie lassen sich gut in Dips und Salaten verwenden.

Und ganz nebenbei können all diese Zutaten ganz wunderbar den Stoffwechsel anregen. Lebensmittel, die die Fettverbrennung ankurbeln, gibt es zwar nicht (das kann nur Bewegung), aber die herb-aromatischen Kräuter und Gewürze fördern die Darmgesundheit, die Fettverdauung im Darm, den Fettstoffwechsel im Blut und die Blutreinigung.

 

Rezept Antiox-Kräuter-Marinade

2 EL Sojasauce, 1 EL Olivenöl, Saft einer halben Zitrone, 1 gepresste Knoblauchzehe, frische oder getrocknete Kräuter, Gewürze
Alles mischen und das Grillgut mind. ½ Stunde darin ziehen lassen.

 

Welches Öl zum Grillen?

Beim Grillen können Temperaturen von bis zu 200 °C und mehr entstehen. Somit ist es wichtig, das passende Öl zu verwenden. Ein Faktor ist die Fettsäurezusammensetzung: Öle mit hohem Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren dürfen nicht erhitzt werden. Daneben ist es aber auch eine Qualitätsfrage.

Natürlich könnte man zu billigem Bratöl greifen, das dank der industriellen Verarbeitung ohnehin schon mehr tot als lebendig ist, doch unterschätzen Sie nicht die aktiven Inhaltsstoffe naturbelassener Öle! Denn ein qualitativ hochwertiges Öl enthält viel mehr als nur Fettsäuren: Auch die Begleitstoffe, die bei der Raffination entfernt werden, erfüllen wichtige Funktionen. Zu ihnen zählen u.a. phenolische Substanzen, die antioxidativ wirken.

 

Gute Grill-Öle: 

Olivenöl
Rapsöl
• Erdnussöl
• Traubenkernöl
• helles Sesamöl (aus ungeröstetem Sesam gepresst)

 

Weniger geeignet (nur z.B. für Gemüse, das am Rand aufgelegt wird, wo die Hitze geringer ist):

• Sonnenblumenöl
• Maiskeimöl

 

Zum Grillen ungeeignet:

• Kürbiskernöl
• Distelöl
• Leinöl

 

Ergänzung zu Alu-Grillschalen und -folie

Aluminium ist natürlicher Bestandteil von Böden und Pflanzen und bei weitem nicht so gefährlich wie Schwermetalle. Dennoch sollte man die Exposition bewusst gering halten, denn wir sind ständig mit Aluminium konfrontiert: Von Trinkwasser und Atemluft über Körperpflegemittel bis hin zu Arzneimitteln ist es in unserer Umgebung stark vertreten und landet ständig an und in unserem Körper.  Von wissenschaftlicher Seite wurden „gewisse neurotoxische Wirkungen“ bestätigt.

 

Rückrufe und Beanstandungen wegen überdurchschnittlich hoher Aluminiumgehalte in Lebensmitteln gab es in Österreich bislang bei Glasnudeln und Laugengebäck.
Töpfe und Pfannen, Espressokannen, Backbleche und auch Grillschalen werden häufig aus Aluminium hergestellt, weil es leicht und billig ist. Unter bestimmten Umständen können sich Aluminium-Partikel aus der Oberfläche lösen und auf das Lebensmittel übergehen. Dies soll durch Beschichtungen verhindert werden. Das zulässige Maximum des Übertritts von Aluminium ins Lebensmittel ist durch eine entsprechende Rahmenverordnung gesetzlich geregelt.

Der Übertritt von Alu-Partikeln wird durch Salz, Säure und Lauge sowie durch Hitze und zunehmende Kontaktdauer begünstigt. Das gilt für gesalzenes und mariniertes Fleisch, Fisch oder Käse, aber auch für saures Gemüse wie Tomaten.
Wer nur selten und – wie empfohlen – möglichst rasch grillt, braucht sich über Grillschalen aus Aluminium keine Gedanken zu machen. Wird jedoch regelmäßig gegrillt, ist die Anschaffung von Edelstahl-Grillschalen anzuraten, sowohl aus gesundheitlichen als auch aus ökologischen Gründen. Denn die Aluminium-Gewinnung ist sehr energieaufwendig und mit der großflächigen Zerstörung von Landschaften verbunden, zudem entsteht dabei mehr gefährlicher Rotschlamm als Aluminium.

Autor: Mag.a Gerit Fischer

Öl oder Fett?

Öl oder Fett?

 

Über 11 Monate (Februar – Dezember 17) sammelte ich gut 100 Artikel diverser online-Zeitungen, – Zeitschriften und -Plattformen, die sich mit der Frage Öl oder Fett beschäftigten bzw. im Titel ihrer Beiträge generell „Öl und / oder Fett“ erwähnten. Werbebeiträge und Rezepte aussortiert verblieben jene, die Wissen und Ansicht über Speiseöl bereitstellten. 

 

In diesen Artikeln werden zahlreiche Fakten und auch einige Mythen verbreitet. Die wichtigsten Fakten und beliebtesten Mythen daraus stelle ich hier – unterteilt in 4 Überschriften – zusammen:

Woran man gutes Olivenöl &
schlechtes Olivenöl erkennt

 

Fakt:
Olivenöl wird charakterisiert nach Fruchtig, Bitter und Scharf. Ein hochwertiges Olivenöl darf dabei keine begleitenden Fehlaromen (bspw. holzig, schlammig, ranzig) aufweisen. Diese Fehlaromen resultieren aus dem Anteil an freien Fettsäuren im Öl. Diese dürfen beim Extra Vegine 0.8% nicht übersteigen; lt. EU-Olivenöl-Verordnung; mehr dazu in diesem ausführlichen Artikel über gutes Olivenöl.

Wesentlich zur Charakterisierung sind 2 Punkte – und die werden oftmals nicht erwähnt:

 

Fakten:

  •  „Fruchtig“ wird nach grünen und reifen Aromen unterschieden. Dies gibt Ihnen einen Hinweis auf den Erntezeitpunkt = frühreif oder mittelreif.
  •  Auch sehr dezent bitter und scharf reicht aus um einen qualitativ hochwertigen Satus zu bekommen.

Schließlich ist das Terroir (alles was die Olivenfrucht beeinflusst – vom Boden, über.s Klima und die Sorte an sich), nebst Reife bei Ernte, ausschlaggebend für diese beiden Kriterien.

UND – „das Bittere schmecken“ ist bei Menschen extrem unterschiedlich ausgeprägt.

 

Aromatisierte Olivenöle – Panschware oder Feinschmeckertipp?

Weiters taucht in einem Artikel folgendes auf – und das ist falsch, nämlich die generalisierte Behauptung: aromatisierte Olivenöle sind genauso schlecht wie Glühwein; dargestellt als mit Gewürzen vermischter schlechter Rotwein.

Nun – es gibt sie tatsächlich, die mit Duftstoffen aromatisierten Olivenöle. Und möglicherweise steckt dahinter tatsächlich ein schlechtes Öl.

Fakt: Unsere nativ aromatisierten Olivenöle entstehen auf natürliche Weise, indem Oliven gemeinsam mit frischen Kräutern / Früchten vermahlen werden und so die ätherischen Öle der Früchte / Kräuter ins Öl übertagen werden.

 

Öl oder Fett – was ist besser?

Erklärung vorab:
Fett = bei Zimmertemperatur feste / cremige Konsistenz; Bsp. Butter, Schmalz.
Öl = flüssige Konsistenz

 

Fette bestehen im Gegensatz zu den meisten Pflanzenölen hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren. Pflanzenöle hauptsächlich aus einfach- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Fragt eine Studie aus gesundheitlicher Relevanz nun „was ist besser – Fett oder Öl?“ liegt das Problem meist darin, dass die Frage zu wenig konkret oder falsch bzw. zu fokussiert gestellt wird.

 

Fakten:

  • Je höher der Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren bei gleichzeitig geringen gesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäure-Anteilen (beide braucht der Körper; dazu unten mehr), desto gesünder ist das Öl. Gesund meint hierbei: keine schädlichen Aus- und Nebenwirkungen auf den Körper UND förderliche Wirkungen auf Vermeidung und Reduzierung Krankheit-auslösender Stoffwechselvorgänge – z.B. Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Bio-Fett-Produkte (Milch, Butter) enthalten einen bis zu 50% höheren Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren als, dazu verglichen, konventionell hergestellte Milch, Butter. Ebenso ist deren Anteil an Omega-3-Fettsäuren höher. Grund: das weniger an Kraftfutter dürfte die Fettzusammensetzung positiv beeinflussen.

Nun, was ist denn jetzt besser – Öl oder Fett? Auch wenn die gesättigten Fettsäuren lange zu unrecht verteufelt wurden (Herz-Kreislauf-Erkrankungen)…ungesättigte Fettsäuren, vor allem die einfach ungesättigten, sind langfristig und im Gesamten gesehen (Menge der Aufnahme durch Nahrung), einfach gesünder.  Somit soll die Menge an Öl die Menge an Fett eindeutig übersteigen. 

 

Das beste Öl / Fett zum Braten

Letztendlich läuft’s auch hier auf die gesundheitlich schädlichen bzw. förderlichen Parameter hinaus. Da viele Menschen aber nach „Verwendung in der Küche“ fragen und nicht nach „gesundheitlichen Aspekten“, nehme ich dieses Thema separat auf.

 

Orientierungspunkte für „das Beste in der Küche“ waren die Fettsäuren-Zusammensetzung der Öle / Fette sowie deren Rauchpunkte. Bei ersterem lag der Fokus auf Omega 3 und Omega 6-Fettsäuren.

 

Rauchpunkt

Die Fettsäurestruktur zersetzt sich und bildet mitunter giftige Stoffe; Stichwort Transfette. Wird das Öl dann weiter erhitzt, beginnt es zu brennen.

 

Fakten:

  •  Ein hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren erhöht den Rauchpunkt. So liegt dieser bei Kokos- und Palmkernfett bei 200° und darüber.
  • Dazu (hoher Rauchpunkt) gibt es 2 Alternativen:

 

a) High-oleic-Öle
Gemeint sind damit Pflanzenöle, die einen sehr hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren* haben. Dies führt ebenso zu einem hohen Rauchpunkt.

  •  Von Natur aus ist das Olivenöl (*75-80%)!
  • Dahingehend gezüchtet wurden Sorten von Sonnenblumen, Raps und Distel bei denen diese Fettsäuren nun erhöht sind.  Am Flaschenetikett sollte dies gekennzeichnet sein.
    Raps: In der „normalen Pflanze“ liegen diese bei ca. 65%*

b) Öle, die durch chemische Heißpressung und/oder durch Lösungsmittelextraktion – und nachheriger Reinigung (Raffination) gewonnen werden

 Wenn das Öl, egal welches, raucht – unbedingt entsorgen und neues Öl erhitzen. Der Spargedanke kann hier langfristig tödlich enden.

 

Der andere Aspekt:  Anteil und Verhältnis an Omega-3 bzw. -6-Fettsäuren

Beide sind essentiell, können also vom Körper nicht oder in viel zu geringen Mengen hergestellt werden und müssen so über die Nahrung aufgenommen werden.

 

Wird auch das richtige Omega 6 / Omega 3-Verhältnis je nach Land bzw. Studienautor unterschiedlich angesetzt (3:1 bzw. 5:1), ist folgendes Fakt:

  • Omega 6- und Omega 3-Fettsäuren greifen zur Verstoffwechslung auf die selben Enzyme zurück; heißt also: je mehr Omega 6 Fettsäuren im Essen – und davon haben wir bereits viel zu viel – desto weniger können die ebenso lebenswichtigen Omega 3-Fettsäuren im Körper verarbeitet werden.

 Tatsächlich nehmen wir heute locker ein O6/O3-Verhältnis von bis zu 20:1 durch unsere Ernährung auf; also um bis zu vierfach mehr als gut ist.

 

Führt also zu weiteren Fakten:

  • Sonnenblumenöl ist zwar heimisch und meist günstig, hat aber einen sehr hohen Anteil an Omega 6-Fettsäuren; ebenso wie Maiskeimöl. Rapsöl wiederum hat zwar ein günstiges O6-3-Verhältnis (1:2), beginnt aber bereits ab ca. 100° zu Rauchen.  Der Rauchpunkt von „normalem Sonnenblumenöl“ (s. oben „high oleic“) liegt bei etwa 130°.
  • Butter: gesättigte Fettsäuren gut 50%, Rauchpunkt etwa 170°
  • Butterschmalz (Butterreinfett) kann hoch erhitzt werden (Rauchpunkt wie beim Olivenöl um die 200°), hat aber viel gesättigte Fettsäuren (etwa 60%)  – und die gehören, neben Zucker, zu den wesentlichen Ursachen für Übergewicht….aber – und das ist langfristig einfach entscheidend: a) macht die Dosis das Gift und b) muss die gesamte Ernährungs- und Bewegungsweise sowie der gesundheitliche Allgemeinzustandes eines Menschen betrachtet werden.

Daraus folgt: So oft wie möglich, high-oleic-Öle verwenden. Und wenn.s denn mal unbedingt Butterschmalz sein soll…genießen Sie.s 😉

 

Olivenöl und seine Wirkung auf den Cholesterinspiegel

 

Mythos: Olivenöl erhöht das „gute HDL-Cholesterin“. Stimmt leider nicht. #

Fakt: Olivenöl senkt den LDL-Anteil und wirkt so positiv auf die Cholesterinbilanz
Olivenöl heilt Krebs oder hemmt dessen Entstehung….oder: Olivenöl beeinflusst positiv das Alzheimer-Risiko.

Ob Fakt oder Mythos ist hier noch lange nicht geklärt. Auch wenn wir es gerne lesen und uns es wünschen.

 

Da ich bereits in meinem 1. Artikel einiges über Gesundheit geschrieben habe, zähle ich hier nicht weiter auf. Bitte lesen Sie mehr dazu hier: Was Sie über gutes Olivenöl wissen sollten

 

Fazit

Das Interesse „am richtigen Speiseöl“ ist groß. Das dazu in den (online) Artikeln zu findende Wissen ist zum Teil sehr konkret und fast immer richtig.
Was uns als Konsumenten leider niemand abnehmen kann, ist dieses Wissen zu nutzen und zu verwerten.

So hoffe ich – durch die hier dargestellte Zusammenfassung – einen hilfreichen Beitrag geleistet zu haben, der Ihnen zukünftige Entscheidungen erleichtert.